Altes Holz erzählt Geschichten – von jahrzehntelanger Witterung, handwerklicher Bearbeitung vergangener Generationen und einem natürlichen Alterungsprozess, der keine Maschine nachahmen kann. Wenn aus diesem Holz Lamellen entstehen, verbinden sich Tradition, Nachhaltigkeit und modernes Design zu einem besonderen Werkstück.

1. Die Auswahl des Holzes – der erste Schritt zur Einzigartigkeit

Für Lamellen aus altem Holz werden meist Balken, Dielen oder Bretter aus alten Gebäuden, Scheunen oder Booten genutzt. Bevor das Material verarbeitet wird, prüfen erfahrene Handwerker jede Holzcharge sorgfältig:

  • Alter & Herkunft bestimmen oft die Farbgebung und Maserung.
  • Holzart wie Eiche, Fichte oder Lärche beeinflusst Festigkeit und Textur.
  • Spuren der Vergangenheit – Risse, Astlöcher oder Nagellöcher – werden bewusst als Gestaltungselement beibehalten.

2. Reinigung & Aufbereitung

Altes Holz hat oft jahrzehntelange Staub-, Farb- oder Lackschichten.

  • Mechanische Reinigung: Drahtbürsten, Hobel und Schleifgeräte entfernen groben Schmutz, ohne die Patina zu zerstören.
  • Schonendes Schleifen: Nur so viel wie nötig, um eine glatte Oberfläche zu schaffen, während die gealterte Struktur erhalten bleibt.

3. Zuschnitt und Lamellenformung

Mit moderner Präzisionstechnik oder traditioneller Handarbeit werden die Holzbretter in gleichmäßige Lamellen geschnitten. Dabei achten Handwerker auf:

  • Gleichmäßige Breite & Dicke für perfekte Passform
  • Faserverlauf zur Vermeidung von Spannungsrissen
  • Individuelle Maserung – jede Lamelle wird so positioniert, dass ihre natürliche Schönheit zur Geltung kommt.

4. Veredelung & Schutz

Um die Oberfläche zu schützen und die natürliche Farbe zu betonen, werden die Lamellen häufig geölt, gewachst oder mit speziellen Holzlasuren behandelt. Dabei gilt:

  • Öle verstärken die Maserung und sorgen für einen warmen Ton.
  • Wachse bieten samtige Haptik und Schutz gegen Feuchtigkeit.
  • Naturbelassen – manche Projekte lassen das Holz unbehandelt altern.

5. Einsatzmöglichkeiten

Lamellen aus altem Holz finden vielfältige Anwendungen:

  • Innenausbau: Wandverkleidungen, Raumteiler oder Deckenakzente
  • Möbelbau: Fronten für Schränke, Tische oder Regale
  • Architektur: Fassadenelemente mit rustikalem Charakter

6. Nachhaltigkeit & Zeitgeist

Die Herstellung von Lamellen aus Altholz ist nicht nur ein ästhetischer Trend, sondern auch ein Statement für Ressourcenschonung. Durch die Wiederverwendung wird die Abholzung reduziert, und jedes Werkstück erhält eine zweite, oft noch schönere Lebensphase.